Yves Kilchör - zum Glück ist er zu uns in die Schule gekommen

Ich kenne einen Menschen, der speziell ist!

Yves Kilchör ist 23 Jahre alt und wohnt in Bern, aber er ist Freiburger. Was wir auf 100 Meter Distanz erkennen, sieht er erst auf 2 Meter. Man geht davon aus, dass er sein ganzes Leben lang auf einem Auge nur 2 % sehen wird. Auf dem anderen ist er ganz blind.

Yves besuchte den Kindergarten, später ging er auf eine spezielle Blindenschule. Er hat die KV-Ausbildung gemacht und die Berufsmatura.

Yves arbeitet viel mit dem Laptop. Beim Arbeiten mit seinem Laptop braucht er meistens die Tastatur. Die Maus benutzt er nur beim Einsatz der Sprachsoftware. Yves arbeitet mit rund 1000 verschiedenen Tastenkombinationen.

Er verriet uns, dass es beim Iphone® auch eine Spracheinstellung gibt. Das ist sehr gut für Menschen mit Sehbehinderung. Er empfiehlt allen sehbehinderten Menschen ein Iphone® als Handy.


Ein Mädchen aus unserer Klasse hat Yves Kilchör gefragt, ob er manchmal in den Ausgang gehe. Darauf antwortete er: „ Ja, aber es ist nötig, dass ein Sehender mit mir kommt, weil zum Beispiel, wenn es eine Schlägerei oder etwas Ähnliches in meiner Nähe gibt, muss mich schnell ein sehender Kollege wegziehen, damit mir nichts passieren kann.“


Yves Kilchör kennt und kann die Blindenschrift, aber er hasst die Kurzschrift, weil diese Schrift ganz viele Regeln hat. In der Kurzschrift wird zum Beispiel kurz wird mit kz abgekürzt.


Yves hat uns sehr spannend über sein Leben erzählt. Am meisten hat mich fasziniert, dass er so schnell mit der Tastatur schreiben konnte. Ich war sehr erstaunt. Man sieht es ihm nicht an, dass er sehbehindert ist. Ich hatte ihn mir eigentlich langweilig vorgestellt, aber als er anfing zu erzählen, war ich mir sicher, dass er nicht langweilig ist.


Ich habe gelernt, dass das Leben normal ist, auch wenn man sehbehindert ist und ich bin mir sicher, dass er schneller tippen kann als die meisten sehenden Menschen. Zum Glück ist er zu uns in die Schule gekommen.


Ertugrul